Erektile Dysfunktion: Wie sie den Kinderwunsch beeinflussen kann

Der Wunsch, Kinder zu bekommen, ist ein häufiger Wunsch von Paaren. Wenn jedoch ein Partner unter Erektionsstörungen leidet, kann es schwieriger werden, diesen Wunsch zu erfüllen. Es gibt mehrere Möglichkeiten, einem Paar, das vor dieser Herausforderung steht, zu helfen. 

Erektile Dysfunktion: Wie sie den Kinderwunsch beeinflussen kann
Erektile Dysfunktion: Wie sie den Kinderwunsch beeinflussen kann © Bild von TRAN HUYNH auf Pixabay

Was genau ist Erektile Dysfunktion und welche Ursachen hat sie?

Erektile Dysfunktion ist ein medizinischer Zustand, der verschiedene Ursachen haben kann.

Mögliche Ursachen:

  • Diabetes
  • Herzkrankheiten 
  • Hoher Cholesterinspiegel 
  • Hoher Blutdruck
  • übermäßiger Alkoholkonsum
  • Nervenschäden nach einer Operation
  • psychische Probleme (wie Angstzustände, Depression)
  • Nebenwirkung bestimmter Medikamente

Wann wird von Unfruchtbarkeit gesprochen?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spricht von Unfruchtbarkeit, die behandelt werden sollte, wenn ein Paar nach zwei Jahren und regelmäßigem Geschlechtsverkehr kein Kind gezeugt hat.

Erektionsstörungen und die Beziehung

Das Krankheitsbild kann große Auswirkungen auf Beziehungen haben. Sie kann Gefühle der Unzulänglichkeit, Selbstzweifel und Unsicherheit auslösen. Es kann auch zu Schwierigkeiten bei der Kommunikation und Intimität führen. Wenn Sie in einer Beziehung leben, in der eine erektile Dysfunktion vorliegt, ist es wichtig, offen und ehrlich über das Problem zu sprechen. Eine Paarberatung kann ebenfalls hilfreich sein.

Neben einer professionellen Beratung können folgende hilfreiche Tipps zu Rate gezogen werden:

1. In-vitro-Fertilisation (IVF)

Eine Möglichkeit ist die In-vitro-Fertilisation (IVF), bei der der Frau Eizellen entnommen und in einem Labor mit Spermien befruchtet werden. Der daraus entstehende Embryo wird dann in die Gebärmutter der Frau eingepflanzt. IVF kann teuer sein und ist nicht immer erfolgreich, aber es kann eine Option sein, die man in Betracht ziehen sollte.

2. Intrauterine Insemination (IUI)

Eine weitere Möglichkeit ist die intrauterine Insemination (IUI), bei der die Spermien um den Zeitpunkt des Eisprungs direkt in die Gebärmutter der Frau injiziert werden. Auch die IUI kann teuer sein und ist nicht immer erfolgreich, aber sie kann eine Überlegung wert sein, wenn andere Methoden nicht funktioniert haben.

3. Hormontherapie

Hormontherapien können ebenfalls bei erektiler Dysfunktion helfen und von einem Arzt verschrieben werden. Oft sind PDE-5-Hemmer in Kombination mit einer Hormontherapie wirksamer.

4. Lebensumstellung

Es gibt auch einige Veränderungen, wie eine Lebensumstellung, die zur Verbesserung der erektilen Dysfunktion beitragen können. Dazu gehören, mit dem Rauchen aufzuhören, regelmäßig Sport zu treiben und sich gesund zu ernähren. Bei Übergewichtigkeit kann eine Gewichtsabnahme ebenfalls helfen.

5. Potenzmittel wie Viagra

Die gute Nachricht ist, dass es viele Hilfsmittel gibt – sowohl natürliche Heilmittel als auch Arzneimittel wie Viagra (Sildenafil) oder andere ebenfalls wirksame Potenzmittel wie Cialis (Tadalafil) oder Levitra (Vardenafil).

Hilft Viagra wirklich?

Viagra ist ein Arzneimittel, das dabei hilft, eine Erektion zu erreichen und aufrechtzuerhalten, indem es die Durchblutung des Penis verbessert. Dabei treten keine psychischen Reaktionen auf und es verändert nicht, wie man sich fühlt. 

Es ist zwar nicht für die Behandlung von Impotenz oder anderen sexuellen Funktionsstörungen geeignet, aber es hilft dabei, eine Erektion zu bekommen und aufrechtzuerhalten. 

Zwar können Viagra und andere Potenzmittel sehr wirksam sein, doch wie jedes Arzneimittel kann Viagra auch Nebenwirkungen haben und sollte nicht bei bestimmten bestehenden Beschwerden eingenommen werden. 

Viagra nicht nehmen bei:

  • Herzproblemen
  • niedrigem Blutdruck
  • Retinitis pigmentosa oder bestimmten anderen Augenkrankheiten
  • einer Allergie gegen den Inhaltsstoff 

Viagra und ähnliche Mittel wirken übrigens nur bei vorhandener sexueller Erregung, sie beeinflussen eine geringe Libido selbst nicht.

Ist ein Arztbesuch notwendig?

Es ist nicht immer nötig, einen Arzt persönlich aufzusuchen, um ein Rezept zu erhalten. Es gibt auch die Möglichkeit, online mit einem Facharzt zu sprechen und sich ein bestimmtes Mittel verschreiben zu lassen. Online-Apotheken bieten die Möglichkeit, sich die Arzneimittel liefern zu lassen.

Generika sind günstiger und ebenso wirksam

Potenzmittel, die als Generika, also nicht unter einem Markennamen gehandelt werden, sind oft viel günstiger als die Arzneimittel großer Unternehmen. Zum Beispiel ist der Tadalafil Preis deutlich niedriger als der von Cialis oder auch Viagra. Der Unterschied kann bei rund 7 Euro liegen, die pro Tablette bei Markenprodukten zusätzlich bezahlt werden.

Potenzmittel können mit Privatrezept teuer sein und deshalb lohnt es sich, Generika zu erwerben, die den gleichen Wirkstoff enthalten.

Generika sind günstiger und ebenso wirksam
Generika sind günstiger und ebenso wirksam © Bild von StockSnap auf Pixabay

6. Natürliche Mittel gegen Erektionsstörung - welche Hausmittel und Arzneimittel gibt es?

Viele Betroffene suchen nach Hausmitteln, um die Erektionsstörung zu bekämpfen und wieder eine normale Potenz aufzubauen.

Es gibt verschiedene Hausmittel, die bei Erektionsstörungen helfen können. Dazu gehören zum Beispiel: 

Johanniskraut oder Melisse

In vielen Fällen ist die Erektionsstörung psychischer Natur. In diesem Fall können Hausmittel wie Johanniskraut oder Melisse helfen, die Nerven zu beruhigen und die Libido anzuregen. Auch die Einnahme von Vitamin B6 kann bei der Behandlung von Erektionsstörungen hilfreich sein.

Olivenöl 

Studien zufolge soll der Konsum von größeren Mengen an Olivenöl Vorteile bringen. Die Inhaltsstoffe sollen das Wachstum von Darmkrebszellen stoppen können und auch bei Männern für mehr Potenz sorgen.

Knoblauch oder Ginkgo

In manchen Fällen ist ein Mangel an Testosteron im Körper der Grund für ED. Knoblauch oder Ginkgo biloba kann helfen, den Testosteronspiegel zu erhöhen und so die Erektionsstörung zu bekämpfen.

Ginseng oder Ingwer

Eine weitere Ursache für Erektionsstörungen kann eine Störung des Blutflusses in den Genitalien sein. Das kann durch Hausmittel wie Ginseng oder Ingwer bekämpft werden, die den Blutfluss anregen und so die Erektionsstörung beheben können.

Ginseng ist ein pflanzliches Mittel, das seit Jahrhunderten in der chinesischen Medizin zur Behandlung von sexuellen Störungen wie Impotenz und vorzeitigem Samenerguss eingesetzt wird. 

Auch der Verzehr von bestimmten Nahrungsmitteln und Getränken kann die Erektionsstörung beeinflussen. 

Einige Experten sind jedoch der Auffassung, dass es zu wenig Beweise für die Wirksamkeit dieser Theorien gibt und mehr Forschung nötig ist. Solange es keine klaren Ergebnisse gibt, ist es ratsam, selbst bei natürlichen Heilmitteln vorsichtig zu sein und sich an die empfohlenen Richtlinien eines Arztes zu halten. Auch kann es immer eine gute Idee sein, sich eine zweite ärztliche Meinung zu holen.

Fazit

Erektile Dysfunktion kann leider nicht nur den Kinderwunsch erheblich beeinträchtigen. Es können aber auch schwere physische Probleme, wie Herzerkrankungen, dahinterstecken, daher ist es immer wichtig, sich untersuchen zu lassen. 

Außerdem kann die Beziehung langfristig leiden und ED kann bei Männern zu extremer Depression führen. 

Deshalb kann ein Arzt dabei helfen, die richtige Lösung zu finden. Ein gesunder Lebensstil kann viel ausmachen.

Wer mit Erektionsstörungen zu kämpfen hat und sich ein Kind wünscht, sollte wissen, dass er nicht allein ist. Es gibt viele Hilfsmittel, die Männern und ihrem Partner bei dieser Herausforderung helfen können. Ein Arzt klärt über die Möglichkeiten auf und zieht gegebenenfalls eine Fruchtbarkeitsbehandlung in Betracht. Mit Geduld, Liebe und Verständnis kann dieses Hindernis gemeinsam überwunden werden.

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