Einmachgläser sterilisieren: Alles, was Sie wissen müssen

Wer einen Garten sein Eigen nennt, kann sich den Sommer, auch in der kalten Jahreszeit, zurück in die Küche holen. Wenn die Ernte üppiger ausfällt als erwartet, lohnt sich das Einkochen erst recht, was viele sicher noch von den Eltern kennen.

Beeren, unterschiedliche Obstsorten und Gemüse lassen sich so über einen längeren Zeitraum haltbar machen, um diese dann später als Marmelade, Chutney oder Kompott zu genießen. Das Einkochen selber ist kein Hexenwerk, denn Lebensmittel werden in einem speziellen Einmachglas sterilisiert, indem sie auf über 100 Grad Celsius erhitzt werden.

Einmachgläser sterilisieren: Alles, was Sie wissen müssen
Einmachgläser sterilisieren: Alles, was Sie wissen müssen © Bild von Marla auf Pixabay

Warum ist sterilisieren überaus wichtig?

Einkochen gelingt nur dann perfekt, wenn Einmachgläser steril, also keimfrei sind. Zum, Zweck des Einkochens müssen es nicht zwangsläufig neue Gläser sein, sondern es genügen gesammelte Gemüse-, Marmeladen- oder sonstige Schraubgläser.

Wichtigstes Kriterium ist:
Sämtliche Gläser dürfen weder mit Etiketten oder sonstigen Dingen beklebt sein, diese im Vorfeld bitte sorgfältig entfernen! Zudem sollten sich im Glas keine Sprünge oder Risse zeigen, da ansonsten die Gefahr besteht, dass das Glas platzt.

Bevor Behältnisse jedoch zur Verwendung kommen, muss der Nutzer die Gläser unbedingt von möglichen Keimen befreien, da ansonsten das Risiko besteht, dass Kompott und ähnliches verschimmelt oder schlecht wird.

Vier Methoden, um Keime und Bakterien abzutöten

  • Gläser per kochendes Wasser sterilisieren
  • Gläser im Backofen sterilisieren
  • zum Sterilisieren die Spülmaschine nutzen
  • in der Mikrowelle sterilisieren

Die beste Methode, um Einmachgläser keimfrei zu bekommen, ist kochendes Wasser.

  • In einem genügend großen Topf Wasser zum Kochen bringen und Gläser inklusive Deckel darin für zehn Minuten sterilisieren. Anschließend abtropfen lassen, das jeweilige vorgesehene Lebensmittel hineingeben und mit dem Deckel, der noch nass ist, verschließen.

Bei größeren Gefäßen zum Einmachen empfiehlt er sich, den Backofen zu nutzen.

  • Sämtliche Gläser müssen jedoch vorher gründlich mit heißem Wasser gespült sein und gut abtrocknen
  • Dann die Gläser für rund 15 Minuten in den auf 130 Grad vorgeheizten Backofen stellen. Hinweis: Die Deckel sollten nicht im Backofen mitlagern, da ansonsten Dichtungen zu sehr in Mitleidenschaft gezogen werden. Diese nur mittels heißen Wassers sterilisieren.
  • Gläser unbedingt auskühlen lassen oder mit Topflappen aus dem Ofen holen.

Beim Sterilisieren in der Spülmaschine sollten die Gläser einen Solowaschgang auf heißester Stufe durchlaufen. Selbst die Spülmaschine muss sich als blitzblank erweisen, da sich sonst neue Keime absetzen.

Tipp
ein Hygienespüler ist zwingend notwendig.
  • Einmachgläser ganz wie normales Geschirr in die Spülmaschine geben. Deckel bitte einzeln hineinlegen.
  • Heißeste Stufe wählen und das Programm starten. Geschirrreiniger oder Spülmaschinentabs sind nicht unbedingt notwendig.
  • Nach dem Durchgang die Gläser entnehmen und rasch befüllen.

Gläser und Flaschen lassen sich perfekt auch in einer Mikrowelle sterilisieren. Im Gegensatz zu den anderen Methoden sind die Behältnisse bereits mit wenigen Handgriffen steril.

  • Gläser gründlich ausspülen
  • Etwa zwei Zentimeter mit Wasser befüllen
  • Behältnisse in der Mikrowelle platzieren
  • Das Gerät auf 600 Watt stellen, sodass das Wasser kochen kann
  • Bereits ein Minute ist vollkommen ausreichend
  • Darauf achten, dass das Wasser kocht, da es nur so zu einer Sterilisation kommt

Wann sollten Einmachgläser sterilisiert werden?

Das Sterilisieren von Einmachgläsern sollte immer dann erfolgen, wenn einzukochende Lebensmittel bereits bearbeitet wurden oder kurz davor stehen. Zwischen der eigentlichen Sterilisation und dem Abfüllen sollte so wenig Zeit wie möglich liegen, um optimale Ergebnisse zu erreichen.

Deckel und Einmachringe immer in die Reinigungsvorgänge mit einbeziehen. Die Deckel dürfen für 10 Minuten in kochendes Wasser, Einkochringe lediglich 2 bis 3 Minuten abkochen. Idealerweise sollte der Nutzer dem Wasser in jedem Fall, einen Schuss Essig zufügen, damit die Sterilisation vollkommen abgeschlossen ist.

Andere Varianten der Sterilisation

Eine weitere mögliche Methode um Einmachgläser keimfrei zu bekommen, ist Alkohol. Besonders wichtig: nur Alkohol mit einem Anteil von zwischen 40 und 80 Prozent nutzen. So geht es:

  • den Glasboden mit Alkohol bedecken und das Behältnis fest verschließen. Damit sich der Alkohol im gesamten Glas gut verteilt, diese kräftig für circa 10 bis 20 Sekunden gut schütteln.
  • den Vorgang beim nächsten Glas wiederholen, wobei es sich um den gleichen Alkohol handeln darf
  • der Alkohol kann so lange benutzt werden, bis er nicht mehr intensiv riecht und die betreffenden Gläser gut ausgespült werden können.
  • eventuelle Rückstände vom Alkohol verfliegen bereits nach relativ kurzer Zeit

Ebenso eignet sich hervorragend Wasserdampf im Dampfgarer, um Einmachgläser steril zu bekommen. Hierzu folgendermaßen vorgehen:

  • saubere Gläser und Deckel auf Gitter- oder Lochblech stellen
  • penibel darauf achten, dass sich die Behältnisse nicht berühren
  • das Gerät auf 100 Grad einstellen und die Gläser für etwa 10 bis 15 Minuten ausdampfen lassen
  • vor dem Entnehmen dürfen die Gläser abkühlen

Werden Einmachgläser durch Spülen im Waschbecken steril?

Viele Fans des Einkochens schwören darauf, Gläser lediglich per heißes Wasser aus dem Wasserhahn zu sterilisieren. Bei dieser Methode kommt es darauf an, wie heiß das jeweilige Wasser in der Region ausfällt. Während manche Personen mit fast kochendem Wasser gesegnet sind, steht anderen nur eher lauwarmes Wasser zur Verfügung.

Eines jedoch ist immer zu beachten, nämlich dass die Deckel, zwecks Vakuum, tatsächlich nur nass im Kochtopf sterilisiert werden. Auch Gummis, um die Gläser perfekt zu verschließen, sollten lediglich feucht im Topf sterilisiert werden. Ansonsten besteht die Gefahr, dass das Gummi porös wird und die Gläser nicht vollständig schließen. Keime hätten den idealen Nährboden und würden enorm schnell ins Glas eindringen.

Ein absolutes Tabu beim Sterilisieren

Wer Lebensmittel einkochen möchte, sollte etwas an Zeit einplanen, denn nicht nur die Vorbereitung von Obst, Gemüse und Co. nimmt einen gewissen Zeitraum in Anspruch, sondern auch die Vorbereitung der Gläser.

Einige versuchen daher Bleichmittel oder Sterilisierungstabletten einzusetzen, damit es schneller geht. Hiervon raten Experten jedoch dringend ab, denn es kommt auf jeden Fall, auf die perfekten Proportionen an. Die beste Verteidigung gegen Bakterien und Keime ist das Abkochen.

Zudem bergen Bleichmittel gewisse Gefahren, erst recht dann, wenn sie mit anderen Chemikalien in Berührung kommen. Es kann zu gefährlichen, potenziell tödlichen Dämpfen kommen und im Ernstfall sogar eine Explosion verursachen.

Weitere Chemikalien, die zur Sterilisation im Handel erhältlich sind, sollten ebenfalls in den Regalen bleiben. Diese Produkte sind beispielsweise für Babyflaschen oder Stoffwindeln verwendbar, in Lebensmitteln allerdings haben diese Präparate nichts zu suchen.

Einkochen mit einem Automaten

Mit Einkochautomaten eröffnet sich für Fans des Eingemachten ein ganz neues Level. Viele kennen diese Art der Lebensmittel-Konservierung noch von den Eltern und Großeltern. Während der Erntezeit wurden Pflaumen, Kirschen und Kürbis, sowie andere Lebensmittel klassisch eingekocht, um diese im Winter zu verbrauchen.

Mit einem elektrischen Einkochautomaten funktioniert, bis auf wenige Handgriffe, das Einkommen fast automatisch und zudem wird die Haltbarkeit um einiges verlängert. Der Vorteil vom Einkochen in einem Kochtopf oder Backofen ist relativ einfach.

Im Automaten wird Wasser erhitzt und die Temperatur konstant gehalten. Ein weiterer Pluspunkt besteht darin, dass aufgrund der Größe viele Gläser gleichzeitig darin ihren Platz finden.

Einmachgläser richtig lagern

Nach dem Sterilisieren und Befüllen von Einmachgläsern erfolgt die Lagerung. Aber auch dabei können Fehler entstehen, sodass die ganze Arbeit umsonst war. Sobald also die Gläser gefüllt sind, müssen sie fest verschlossen und auf den Kopf gestellt werden. So erreicht die Hausfrau, dass beim Abkühlen wirklich keine Luft austritt und ein sicheres Vakuum entsteht.

Eingemachtes und selbst hergestellte Marmeladen, Gelees oder Säfte sind am besten in einem Kellerraum aufgehoben, der trocken, kühl und dunkel sein sollte.

  • Trocken, damit keine Schimmelbildung eintritt
  • Kühl, sodass Vitamine und Geschmack erhalten bleiben
  • Dunkel, damit die Farben der Lebensmittel nicht ausbleichen und alles unansehnlich wird

Gläser mit Eingemachtem halten sich über einen Zeitraum von mehreren Jahren. Schlecht wird nichts, sofern die Gläser dicht verschlossen sind. Da jedoch Aroma, als auch Farbe mit der Zeit nachlassen, gilt die Faustregel, süße und saure Vorräte sollten bis zur nächsten Ernte verbraucht werden.

Vorratsräume sollten über mindestens ein Fenster verfügen. Regelmäßiges Lüften ist Voraussetzung, um für Frischluft und gleichbleibende Temperatur (unter 20 Grad) zu sorgen. Die Gläser sollten so gestellt werden, dass die Partien sichtbar getrennt und bei Bedarf schnell greifbar sind.

Die Deckel sollten hin und wieder einer Kontrolle unterliegen, um zu prüfen, ob sie noch dicht halten, ob der Inhalt schimmelt oder Flüssigkeit austritt. Bei sämtlichen Gläsern, die in den ersten Wochen nach dem Einmachen in Ordnung sind, besteht in der Regel kaum Gefahr, dass später noch etwas passiert.

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Eingekochtes, Fermentiertes und Eingemachtes soll so lange wie möglich haltbar sein. Da sich jedoch unter Luftabschluss bestimmte Bakterien und Keime sehr wohl fühlen und sich unkompliziert vermehren, müssen Gläser absolut keimfrei sein.
Je nach Methode können unterschiedliche Hilfsmittel genutzt werden. Zum Sterilisieren der Behältnisse eignen sich grosse Töpfe, Mikrowellen oder Dampfgarer.
Wichtig: um Hände vor Verbrennungen zu schützen, wird angeraten nie ohne Handschuhe oder Zange die Gläser zu entnehmen.
Jedes Glas Kirschen, Birnen und Gelee was sich im Regal befindet, sollte beschriftet sein. Notizen wie die Art und das Jahr der Zubereitung sind äußerst hilfreich, um nicht den Überblick zu verlieren. Der Handel bietet entweder selbstklebente Etiketten oder Aufkleber werden am heimischen Rechner, hübsch bedruckt, selber hergestellt und eignen sich dann hervorragend als kleines Mitbringsel.

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