Dextrose – schnelle Energie für den Körper, wann immer sie gebraucht wird

Bei Dextrose, der vielen unter der Bezeichnung Traubenzucker bekannt sein dürfte, handelt es sich um einen Einfachzucker. Dieser Zucker spielt für den menschlichen Organismus eine eminente Rolle. Als wertvoller Energielieferant kann Dextrose schnell in unsere Blutlaufbahn gelangen und von dort aus unser Gehirn oder rote Blutkörperchen bedienen. Süß und leicht verdaulich, greifen viele von uns gern zu dieser Zuckervariante. Denn die meisten von uns lieben Zucker in unterschiedlichen Varianten und verwenden ihn nahezu täglich, um Speisen oder Getränke zu süßen. Nach dem Verzehr fühlen wir uns gut, weshalb wir uns regelmäßig mit Dextrose belohnen. Doch zu viel Traubenzucker kann mitunter die Gesundheit beeinträchtigen. Doch warum ist das eigentlich so und was steckt genau hinter dem Einfachzucker, der so köstlich schmeckt?

Was genau ist eigentlich Dextrose?

Auf Traubenzucker stoßen wir bereits in Kindertagen bei Kinderärzten oder in Apotheken. Hier gibt es für die Kleinsten neben kleine Bonbons auch gelegentlich einen Lutscher, der aus Dextrose besteht. Später kommen weitere Produkte hinzu, die uns beim Sport unterstützen oder beim Lernen hilfreich sein sollen – so will es uns zumindest die Werbung glauben machen. Tatsächlich kann Dextrose die Konzentration und das allgemeine Wohlbefinden steigern – oftmals hält das Hochgefühl jedoch nicht lange an. Aber woran liegt das?

Dextrose gehört streng genommen zur Familie der Kohlenhydrate und ist ein Monosaccharid. Dir ist vermutlich eher die Bezeichnung Traubenzucker oder Glukose bekannt. Alle Begriffe sind richtig und bezeichnen ein Molekül, das in Früchten, einigen Gemüsesorten und Pflanzen sowie in Honig enthalten ist. Interessant ist dabei, dass Dextrose in unseren Lebensmitteln häufig nicht frei, sondern eher gebunden vorkommt. Demnach ist es möglich, dass sich der Traubenzucker mit Galaktose verbindet und zu Laktose entwickelt, was beispielsweise bei Milchzucker der Fall ist. Auch in Haushaltszucker ist Glukose und Fruktose enthalten. Reihen sich mehrere Glukose-Moleküle aneinander, wird aus dem einstigen Einfachzucker ziemlich schnell Mehrfachzucker. Daher verwenden Experten bei Mehrfachzucker gern die Bezeichnung Polysaccharid. Dieser Mehrfachzucker ist jedoch nicht nur in süßen Lebensmitteln enthalten, sondern steckt auch in

  • Vollkornprodukten
  • Kartoffeln
  • Reis
  • Gemüse
  • Getreide

und vieles mehr. Zugegeben: Traubenzucker ist für den menschlichen Körper ein sehr wichtiger Energieträger. Ohne ihn könnten wir uns kaum bewegen, geschweige denken, reden oder fühlen. Unser Gehirn ist dementsprechend auf das Zuckermolekül angewiesen und benötigt pro Tag ungefähr 130 bis 140 g Dextrose. Mehr sollte es jedoch bestmöglich nicht sein. Dann zu viel Zucker kann unsere Gesundheit stark beeinträchtigen.

Hinweis

Dextrose macht uns zwar glücklich, kann aber auch süchtig machen. Daher ist es wichtig, den Traubenzucker gut zu dosieren und sich jeden Tag nur ein wenig von dem Einfachzucker zu gönnen.

Wie wirkt Traubenzucker im menschlichen Körper?

Wenn wir Traubenzucker kaufen und ihn im Anschluss genießen, fühlen wir uns wohl, motiviert und gestärkt. Doch dieses Gefühl hält leider nicht lange an. Schon bald ist Dextrose von unserem Organismus verwertet und aufgebraucht. Führen wir dem Körper weiterhin viel Traubenzucker zu, wird das Verlangen nach mehr Zucker immer größer. Lassen wir es hingegen weg, fühlen wir uns irgendwann schlapp, träge und erschöpft. Doch woran liegt das genau?

Experten bezeichnen Dextrose allgemein als Treibstoff für unseren Organismus. Vor allem unser Gehirn fordert täglich eine Menge Traubenzucker ein und verbraucht es direkt. Auch unser Blutkörperchen profitieren von dem Einfachzucker. Kurzum: Wir benötigen Dextrose, um jeden Muskel bewegen, unsere Körpertemperatur halten oder denken zu können. Da Dextrose von seiner Struktur schlicht gehalten ist, muss das Molekül nicht erst im Dünndarm aufgespalten werden.

Bereits nach der Einnahme gelangt der meiste Traubenzucker über die Mundschleimhäute in die Blutlaufbahn. Somit ist Dextrose zweifelsohne das schnellste Kohlenhydrat, das existiert. Es kann den Blutzuckerspiegel rasant ansteigen lassen, weshalb auch unsere Bauchspeicheldrüse auf Hochtouren läuft. Diese schüttet nun Insulin aus, damit der Zucker zeitnah überall dorthin gelangt, wo er benötigt wird.

Tipp

Benötigt unser Körper jedoch keine Energie, weil das Level noch ausreichend ist, speichert unser Organismus den Überschuss als Glykogen in unseren Muskeln und der Leber ab. Hier lagert es, bis es als verwendet werden soll. Allerdings steht nur begrenzt Speicherplatz zur Verfügung.

In der Leber kann beispielsweise bis zu 150 g Glykogen aufbewahrt werden, während in unseren Muskeln immerhin 300 bis 400 g Glykogen Platz finden. Diese Depots schmelzen jedoch kontinuierlich. Bereits nach 12 bis 15 Stunden ohne Nahrungsaufnahme ist der Speicher aufgebraucht. Ein Mangel ist jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht zu befürchten. Unser Körper kann also auch mit einer minimalen Zuckerzufuhr am Tag sehr gut auskommen.

Hinweis

Unser Körper ist nämlich in der Lage, auch ohne Verzehr von Kohlenhydrate Glukose zu bilden. Hierbei handelt es sich um Gluconeogenese, bei der unser Körper Fettsäuren und Aminosäuren verwendet. Ist der Zuckerbedarf jedoch erhöht, greift unser Organismus im Zweifelsfall die Muskulatur an. Durch diesen Vorgang kann unser Körper zwischen 180 bis 200 g Glukose pro Tag selbständig erzeugen.

Ist Dextrose nun gesund oder eher ungesund?

Dextrose ist weder gesünder noch ungesünder als andere Zuckerarten. Allerdings sollte Traubenzucker immer mit Vorsicht genossen werden. Denn in 100 g Traubenzucker stehen bereits über 400 kcal. Das ist in etwa genauso viel wie in normalem Haushaltszucker enthalten ist. Dennoch kann Traubenzucker bei Zuckerunverträglichkeiten wie Laktoseintoleranz besser vertragen werden.

Dabei ist zu bedenken, dass Dextrose immer nur für einen kurzen Zeitraum für Zufriedenheit sorgt. Sinkt der hohe Blutzuckerspiegel nach einiger Zeit wieder ab, fühlen wir uns in der Regel müde oder haben manchmal sogar großen Appetit auf etwas Süßes.

Tipp

Diabetiker sind hingegen gut beraten, immer etwas Traubenzucker mit sich zu führen. Kommt es im Laufe des Tages zu einer Unterzuckerung, kann die Dextrose zeitnah Abhilfe schaffen. Das ist wichtig, da bei einem rasant abfallenden Blutzuckerspiegel die Gefahr ins Koma zu fallen erhöht ist.

Sportler schwören hingegen auf Dextrose. Es unterstützt schließlich aktiv den Muskelaufbau sowie das Muskelwachstum und stimuliert die Aminosäurenbildung in verschiedenen Muskelpartien. Beim Verzehr von Traubenzucker sollten allerdings auch Mineralstoffe, Vitamine sowie Pflanzenstoffe nicht vergessen werden, die für den menschlichen Körper wesentlich essenzieller sind. So kann statt Traubenzuckerbonbons eine Banane wesentlich vorteilhafter sein.

Vorteile Dextrose Nachteile Dextrose
  • ist lecker
  • gibt es in verschiedenen Darreichungsformen
  • ist in vielen Lebensmitteln erhalten
  • kann zeitnah von den Mundschleimhäuten in den Blutkreislauf gelangen
  • ist wichtig für unser Gehirn und rote Blutkörperchen
  • lässt den Blutzuckerspiegel binnen kurzer Zeit hochschnelle
  • sorgt für gute Laune und Wohlbefinden
  • Blutzuckerspiegel fällt bereits nach kurzer Zeit wieder ab

In welchen Lebensmitteln ist Dextrose enthalten?

Traubenzucker ist von Natur aus in einigen Lebensmitteln enthalten und kommt vor allem in vielen Früchten oder Honig vor. Auch in einigen Pflanzen konnte bereits ein gewisser Dextrosegehalt nachgewiesen werden. Wissenschaftler entdeckten das natürliche Aufkommen von Dextrose erstmals in Weintrauben – daher hat der Zucker auch seinen typischen Namen Traubenzucker erhalten. Doch wie viel Einfachzucker ist in welchen Nahrungsmitteln enthalten?

Nahrungsmittel Dextrosegehalt je 100g
Honig 33,2
Rosinen 32
Weintrauben 7,1
Bananen 3,5
Blaubeeren 2,5
Äpfel 2,4
Rote Paprika 2,3
Möhren 0,8
Eier 0,3
Kartoffeln, gekocht 0,2

Nebenbei nutzt die Lebensmittelindustrie auch reichlich Dextrose, um diverse Nahrungsmittel haltbarer oder leckerer zu gestalten. Vor allem für

  • Backwaren
  • Marmeladen und Gelees
  • Fleisch
  • Würste
  • einige Käsesorten

und weiteren Lebensmitteln kommt der Einfachzucker regelmäßig zum Einsatz. Die Zugabe bei der Produktion sorgt jedoch nicht nur geschmacklich für den letzten Schliff. Der Zucker intensiviert ebenso die rote Farbe des Nahrungsmittels und unterstützt den Reifeprozess.

Ist Dextrose überhaupt für Kinder geeignet?

Wenn Kinder beim Arzt, in der Apotheke oder in der Drogerie einen Traubenzucker erhalten, leuchten die Augen. Auch Eltern erlauben ihren Kindern regelmäßig Traubenzucker, schließlich suggeriert der Name, dass es sich um natürliche Süße aus der Natur handelt. Doch Dextrose ist nur eine Form von Zucker und daher nur in Maßen zum Verzehr geeignet. Zu viel Zucker kann nämlich nicht nur zu Übergewicht führen, sondern auch schlecht für die Zähne sein. Leidet darüber hinaus die Zahnhygiene, sind Karies die Folge, was nicht nur für Erwachsene, sondern auch für Kinder mit Schmerzen verbunden ist.

Daher ist es sinnvoll, Traubenzucker nur gelegentlich zu erlauben und die Brotbox nicht mit Dextrose zu füllen. Besser sind gesunde Pausensnacks wie Vollkornbrote mit magerer Wurst oder Käse, Haferflockenkekse, Gemüse und Obst. Zugegeben: Hier ist auch ein Anteil an Dextrose in den Zutaten enthalten – allerdings fällt dieser deutlich niedriger aus als in einem Traubenzuckerbonbon oder Traubenzuckerlutscher.

Welche Alternativen sind empfehlenswert?

Wenn du Dextrose im Alltag bestmöglich vermeiden möchtest, kannst du anderen, gesunden Alternativen greifen. Diese belasten deinen Organismus nicht und sorgen dennoch für die nötige Energie, die dein Körper täglich benötigt.

Saftschorlen

Wie wir wissen, ist in zahlreichen Obstsorten Traubenzucker enthalten. Der Dextrosegehalt kann je nach Frucht jedoch schwanken. So enthalten z.B. Kiwis 4,3 g Glukose auf 100 g Produkt, während in Mandarinen nur 1,7 g pro 100 g Produkt enthalten sind. Noch weniger Dextrose enthalten Mangos mit 0,85 g pro 100 g oder Limetten mit 0,8 g Glukose. Wenn du jedoch einen unbändigen Heißhunger auf etwas Süßes verspürst, solltest du nicht direkt zu Obst oder Süßigkeiten greifen. Nutze besser Saftschorlen. Der Saftanteil sollte jedoch wesentlich geringer sein als der Wasseranteil. Im besten Fall verwendest du einen Teil Saft und zwei bis drei Teile Mineralwasser. Die Süße im Getränk schmeckst du in jedem Fall und auch dein Körper profitiert vom Traubenzucker sowie Vitaminen nebst Elektrolyten, die er direkt weiterverwenden kann.

Trockenfrüchte

Besser als Traubenzucker sind auf jeden Fall Trockenfrüchte. Du kannst sie zum Süßen von Süßspeisen verwenden, zwischendurch knappern und einfach genießen. Anders als Haushaltszucker sind diese Lebensmittel weniger ungesund und sorgen dennoch für den optimalen Energieschub zwischendurch.

Hinweis

Sind Kinder krank, leiden Eltern häufig besonders mit. Vor allem dann, wenn das Kind keinen Appetit verspürt und auch kein Wasser trinken mag. Das ist jedoch bei fieberhaften Infekten mit gewissen Nachteilen verbunden. Biete daher deinem Kind immer wieder Saftschorlen an. Auch frischgepresste Säfte und ein Smoothie unterstützen den Kreislauf, versorgen den Organismus mit wertvollen Elektrolyten und verhindern eine Unterzuckerung auf sanfte Art.

Wenn du zu viel Dextrose zu dir nimmst, steigt dein Blutzuckerspiegel dauerhaft an. Da dein Körper die aufgenommenen Kohlenhydrate zudem nicht direkt verwerten kann, lagert er sie ein und du nimmst zu. Auch die Bauchspeicheldrüse kann Schaden nehmen und das Risiko an Diabetes zu erkranken steigt. Daher ist es besser, weniger Dextrose sowie andere Zuckersorten zu konsumieren.

Solltest du an Unterzuckerung leiden, sind ungefähr 30 g Traubenzucker ratsam. Das entspricht ungefähr drei bis fünf Traubenzuckerbonbons. Bereits nach wenigen Minuten geht es dir besser und du fühlst dich insgesamt wohler.

Um deinen Körper ausreichend mit Traubenzucker zu versorgen, sollte der Anteil an Dextrose ungefähr 45 bis 60 Prozent vom Gesamtkohlenhydratbedarf betragen. Das entspricht somit ungefähr 150 bis 200 g Glukose am Tag.

Nicht nur Traubenzuckerbonbons, auch Honig, Süßigkeiten, Fruchtsäfte und einige Gemüsesorten wie Kartoffeln sorgen dafür, dass die Dextrose schnell in den Blutkreislauf gelangt und von dort vom Körper verarbeitet wird.

Liegt der Blutzucker bei 70 mg/dl (entspricht 3,9 mmol/l) sprechen Mediziner und Ernährungsexperten von einem zu niedrigen Blutzuckerwert.

Fehlt es dem Körper dauerhaft an Dextrose, kann es zu einer Unterzuckerung kommen. Die Symptome lassen sich nicht verallgemeinern und können bei Betroffenen unterschiedlich ausfallen. In der Regel verspüren Personen aber Heißhunger, beginnen zu zittern und werden nervös. Auch blasser Teint, schneller Puls oder Schweißausbrüche können auf Unterzuckerung hinweisen.

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